Erfolgreiche Olympische Spiele für Brandenburger Athleten
  12.08.2021


Die Olympischen Leichtathletik-Wettbewerbe fanden vom 30. Juli 2021 bis zum 08. August 2021 in Tokio statt. Der Leichtathletik-Verband Brandenburg e.V. wurde dabei von sieben Athleten vertreten.

Tolle Ergebnisse im Diskuswurf

Diesen Wettkampf wird Kristin Pudenz (SC Potsdam) in ihrem Leben nicht mehr vergessen. Bei ihren ersten Olympischen Spielen überhaupt ließ sich die Diskuswerferin weder vom strömenden Regen, noch von der Weltklasse-Konkurrenz schocken, sondern rief auf den Punkt ihr volles Vermögen ab und schleuderte den Diskus auf 66,86 Meter. Bestleistung. Olympisches Silber. Die Deutsche Meisterin begann bereits stark. Im zweiten Versuch brachte sie sich mit 65,34 Metern auf Kurs. Schon damit lag sie auf einem Medaillenplatz. Doch dann musste der Wettkampf aufgrund eines starken Regengusses kurzzeitig unterbrochen werden. Die Wasserschlacht im Diskusring wurde auch zu einer Nervenschlacht. Wer konnte seine Aufregung unter diesen Bedingungen am besten zügeln? Wer hielt die Anspannung trotz der Zwangspause hoch? Kristin Pudenz zeigte in dieser Situation, wie sehr sie in den letzten Jahren gewachsen ist. Von einer guten, aber nicht herausragenden Werferin, hin zu einer Athletin von Weltformat. Denn nach der Pause drehte die Potsdamerin erst richtig auf. 66,86 Meter im fünften Durchgang – so weit hatte sie den Diskus bislang nicht fliegen gelassen. Eine Weite, an der sich auch so große Namen wie Weltmeisterin Yaime Perez (Kuba; Platz drei mit 65,72 m) oder Doppel-Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) die Zähne ausbissen. Der Athletin, die diese Disziplin bald ein ganzes Jahrzehnt dominiert hatte, blieb in Tokio mit 65,01 Metern nur der vierte Platz. Nur die US-Amerikanerin Valarie Allman war an diesem Tag nicht zu schlagen für Kristin Pudenz. Der Shootingstar dieses Jahres schockte die Konkurrenz bereits im ersten Durchgang mit einem Wurf auf 68,98 Meter.

Wie schon in der Qualifikation belegte Clemens Prüfer (SC Potsdam; 61,75 m) bei seinen ersten Olympischen Spielen den elften Rang. Die eigene Leistung ordnete Clemens Prüfer folgend ein: „Das Jahr war für mich zum Kennenlernen – 2024 machen wir es dann richtig! Momentan ist die Enttäuschung trotzdem schon noch groß. Aber im Vorfeld war mein Ziel ins Finale zu kommen. Da war ich jetzt.“

 

Speerwurf Finale verpasst

Bernhard Seifert konnte seine Final-Träume leider nicht erfüllen. Er erwischte mit 68,30m keinen guten Tag und verabschiedete sich aus Tokio bereits nach der Qualifikation.

 

Konkurrenz zu schnell für Deutschlands Viertelmeiler

Ihren Erwartungen nicht gerecht geworden ist die 4x400-Meter-Staffel der Männer: In 3:03,62 Minuten blieben Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz), Luke Campbell (Eintracht Frankfurt), Jean Paul Bredau (SC Potsdam) und der Deutsche Meister Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund) knapp zwei Sekunden über ihrer Saisonbestleistung, belegten damit im Vorlauf den letzten Platz und mussten ihre Finalträume begraben. Für den Einzug in den Endlauf wäre allerdings ein deutscher Rekord notwendig gewesen – mit einer Zeit von 2:59,37 Minuten wurde der letzte Finalplatz vergeben, die nationale Bestmarke steht bei 2:59,86 Minuten aus dem Jahr 1985. Jean Paul Bredau zeigte sich nach verpasstem Finale dennoch positiv: „In diesem Lauf haben wir erfahren, dass viele Nationen deutlich unter drei Minuten laufen, was wir aktuell einfach nicht draufhaben. Wir haben unser Bestes gegeben, aber das hat nicht gereicht. Wir wollen nicht aufgeben, wir machen weiter. Unser Ziel ist es, 2024 eine Hausmarke zu setzen.“

 

Christopher Linke überzeugt in Hitze von Sapporo als Fünfter

„Minimum die Top Acht“, hatte Christopher Linke (SC Potsdam) vor dem olympischen Wettbewerb über 20 Kilometer Gehen die Marschroute vorgegeben. Lange Zeit sah es am Donnerstagvormittag deutscher Zeit für den 32-Jährigen nicht danach aus, als könne er dieses Ziel erreichen. Doch der Potsdamer rollte das Feld von hinten auf und belegte schlussendlich in der Hitze von Sapporo in 1:21:50 Stunde einen überzeugenden fünften Platz.

Der zweite brandenburgische Starter Nils Brembach konnte sich zunächst im vorderen Teil des Feldes platzieren, kam dann jedoch immer weniger gut mit den Temperaturen um die 30 Grad klar. Als 28. erreichte er schließlich in 1:26:45 Stunde das Ziel, nach dem Lauf sagte er folgendes: „Einer der Hauptgründe für das Abschneiden war sicherlich die Hitze. Ich hätte gedacht, dass ich mich mit dem Vorbereitungslager mental besser auf die Hitze eingestellt hätte. Leider wurde mir dann heute doch gezeigt, dass das nicht gereicht hat. Ich hatte nach 10 Kilometern das Gefühl, als ob mir der Stecker gezogen wurde. Da ist es schwer am Ball zu bleiben und sich durchzukämpfen.“

Saskia Feige vertrat als dritte Athletin das brandenburgische Gehen. Auf den ersten fünf Kilometern konnte Saskia Feige (SC Potsdam) am Freitag bei ihrer Olympia-Premiere im 20 Kilometer Gehen noch in einer großen Führungsgruppe mitschwimmen und hielt sich an aussichtsreicher Position. Doch als an der Spitze Kilometer um Kilometer das Tempo erhöht wurde, verlor die junge Potsdamerin rasch an Boden. Erst waren es nur sieben Sekunden Rückstand, zur Rennhälfte schon fast anderthalb Minuten. Alleine spulte die 23-Jährige ihre Meter ab, doch bei schwülen 31 Grad ging irgendwann nichts mehr auf dem 1-Kilometer-Rundkurs in Sapporo. Nachdem sie schon fast vier Minuten zurücklag, musste Saskia Feige den Wettbewerb bei etwa 15 Kilometern abbrechen.

Der Leichtathletik Verband Brandenburg e.V. gratuliert allen Sportlern und Trainern zu den tollen Leistungen.

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